Vier

Am 25. Oktober erscheint das neue Album von Ringo Starr: What’s My Name. Ich habe es gestern bestellt. So etwas habe ich noch nie gemacht. Meine George-Harrison-Sammlung ist nicht ganz komplett, Paul McCartney hat noch größere Lücken. Ringos letzte gute Platte war 1992. Ringo sollte eigentlich noch warten. Aber hierfür muss ich eine Ausnahme machen. Das kommt so:

Für das Anthology-Projekt der Beatles übergab Yoko Ono Paul McCartney Anfang 1994 zwei Tapes mit vier Demos, die John Lennon in seinen letzten Jahren aufgenommen hatte. Die verbliebenen Beatles arbeiteten zusammen mit Jeff Lynne an drei der Songs. Zwei davon stellten sie fertig. 1995 erschien Free as a bird und 1996 Real Love. Das waren die letzten Aufnahmen, auf denen alle vier Beatles zusammen zu hören sind. Die Arbeiten an Now and Then (das schönste Lied, aber nicht viel mehr als ein Refrain) wurden ohne Ergebnis abgebrochen. John Lennon hatte for Paul auf das Band geschrieben. Think of me every now and then, my old friend waren seine Worte bei seinem letzten Gespräch mit Paul. Sie sind nicht fertig geworden. Es ist ein großer Jammer.

Der vierte Song schließlich war Grow Old with Me. Und den hat Ringo Starr jetzt neu aufgenommen. Paul McCartney spielt Bass und singt Background. Die Streicher zitieren eine Zeile aus George Harrisons Here Comes the Sun. Noch einmal sind alle vier zusammen.

Nachtrag

Hier erzählt Ringo, wie es zu dieser Aufnahme kam. Sehr anrührend. Der Song ist jetzt veröffentlicht. Sie sollten eine Single daraus machen.


6 Kommentare

  • Ich habe neulich mal versucht, „All Things Must Pass“ von Harrison anzuhören und war schockiert, wie langweilig und uninspiriert das dahinplätschert, ich konnte es ungefähr nach der Hälfte der Songs nicht mehr ertragen. McCartneys und Ringos Post-Beatles-Werke sind mir nahezu völlig unbekannt, aber nach der Ernüchterung habe ich jetzt Angst, da tiefer einzutauchen. Ich glaube, richtig gut waren sie nur zu viert, selbst Lennons Soloplatten kommen ja nie an die ganz großen Sternstunden der Beatles heran, meiner Meinung nach. (Was natürlich, wenn man deinen Gedanken folgt, ein Argument für „Grow Old with Me“ wäre…)

  • Das ist ein ziemlich berührender Song. Du schreibst, dass Paul Background auf der neuen Aufnahme singt. Ich hoffe, dass das nicht heißt, dass Ringo Starr der Leadsänger ist. Denn wenn er eins nicht kann, dann ist es singen. Das hört sich immer sehr scheppernd und mechanisch an, wenn er singt insbes. bei „Don’t Pass Me By“. Ich finde sowieso, dass das ein Lied ist, dass John und Yoko alleine gehört, fast so intim wie „Julia“. Und was gute Soloalben angeht, so ist John Lennon’s „Plastic Ono Band“ genauso gut wie die besten Beatles Alben und das posthume Lennon/Ono-Werk „Milk and Honey“, von dem „Grow Old with Me“ stammt, hat mich trotz der zum Teil miserablen Aufnahmequalität ziemlich umgehauen als ich es in den Achtzigern entdeckt habe.

  • Doch, doch, Ringo singt selbst. Er berichtet, dass er sich dabei große Mühe gegeben hat. Aber seine Songs wurden sonst immer für seinen Stimmumfang geschrieben (auch das was Lennon und Harrison für seine Soloplatten beigesteuert haben), Grow Old with Me nicht. Ich bin gespannt. Immerhin hat sich seine Stimme im Alter nicht verschlechtert, überhaupt ist es beneidenswert, wie fit Ringo mit 79 Jahren noch ist.

  • Doch, doch, Ringo singt selbst. Er berichtet, dass er sich dabei große Mühe gegeben hat. Aber seine Songs wurden sonst immer für seinen Stimmumfang geschrieben (auch das was Lennon und Harrison für seine Soloplatten beigesteuert haben), Grow Old with Me nicht. Ich bin gespannt. Immerhin hat sich seine Stimme im Alter nicht verschlechtert, überhaupt ist es beneidenswert, wie fit Ringo mit 79 Jahren noch ist.

    @Andreas: All Things Must Past gilt in der Beatles-Community als das Meisterwerk, ich kann dir also nicht viel Hoffnung machen 🙂 Aber wenigstens der C-Seite würde ich noch eine Chance geben. Und die ersten beiden McCartney-Alben (McCartney und Ram) mag ich auch sehr. Ich finde, dass Anfang der 1970er bei allen vieren der Zauber der Band noch nachwirkte, es stimmt schon, das Ganze war viel mehr als die Summe der Teile.

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