Schlagwort: The Beatles

Hello, Goodbye

Unpopular opinion: Hello, Goodbye ist kein besonders guter Song, nicht viel mehr als ein Refrain und einigermaßen repetitiv. Immerhin haben The Cure ihn mal gecovert und eigentlich hat Robert Smith einen sicheren Musikgeschmack. John Lennon war jedenfalls nicht sehr begeistert und ein bisschen sieht man das auch in diesem Musikvideo, alle vier Beatles wirken seltsam müde und mitgenommen.

Genau bei diesen Filmaufnahmen setzt die Weihnachtsgeschichte ein, die ich im letzten Jahr übersetzt habe. Es handelt sich um ein Kapitel aus Get Back von Donovan Day. Das Buch ist zwar Fanfiction und Selbstverlag, aber die Geschichte ist trotzdem schön: Der Protagonist Lenny entdeckt, dass er mit Hilfe eines alten iPods in der Zeit zurückreisen kann und sucht zu verschiedenen Zeitpunkten die Beatles auf, letztlich um den 8. Dezember 1980 zu verhindern. Unter anderem sitzt er am 10. November 1967 heimlich im Rang des Saville Theatre in London und trifft nach dem Ende der Aufnahmen zu Hello, Goodbye auf John und Paul, die sich sehr für sein kleines Gerät interessieren. Wahrscheinlich ist es keine große Literatur, aber ich fand es unterhaltsam.

Nachtrag

Aus der Übersetzung habe ich wieder (wie schon 2018, 2019 und 2020) ein kleines Büchlein gemacht, das ich gern verschenke. Wer das Heft haben möchte, schreibt mir bitte einfach. Ich freue mich immer über Post.

#184

Ich muss den armen Paul McCartney in Schutz nehmen. Wenn ich mich richtig erinnere, soll die zweite Zeile von She was just seventeen / You know what I mean unter beachtlicher Mithilfe von John Lennon entstanden sein. Es war 1962, wir sollten das den Jungs vielleicht durchgehen lassen.

Und Rocky Raccoon war immer eins meiner Lieblingslieder vom Weißen Album, gerade über Her name was Magill, and she called herself Lil / But everyone knew her as Nancy kann ich noch immer freuen. Übrigens haben langjährige Studien bei Youtube ergeben, dass diese hier die beste Coverversion des Songs ist. Solange die jungen Menschen noch Freude an den Klassikern haben, ist nicht alles verloren.

— Kommentar bei Something I learned today

Snodgrass

Me, I’m Snodgrass, Kevin, Tracy, fat Doris in her print dress. I’m every bit part player in the whole bloody horrorshow. Everyone except John Lennon.

Wahrscheinlich gibt es keine bessere Methode, um einen Text genau zu lesen, als ihn zu übersetzen. Dabei sind mir in den letzten Wochen die Figuren aus dieser Erzählung ans Herz gewachsen – der grummelnde Doktor Winston, all die Snodgrasses und Tracys, Cal natürlich und die gute Mimi, selbst die dicke Doris und sogar Kevin, ein bisschen. Alle sind auf der Suche nach dem Glück, und jeder auf seine Weise.

Es klingt verrückt, schließlich war ich erst neun Jahre alt, als John Lennon starb, aber ich vermisse ihn noch immer. Im Radio in der Küche spielten sie seine Musik und als am nächsten Tag ein Foto von ihm in der Zeitung war, schnitt ich es aus. Es passte genau in eine Kassettenhülle. Deshalb bin ich vor allem ein dankbarer Leser dieser Geschichte. Wir müssen zwar auf Strawberry Fields Forever, A Day in The Life, Imagine und Woman verzichten, aber John Lennon ist noch am Leben. Besser als andersherum, keine Frage. Die fünf Singles der Nowhere Men, von denen ich bisher nichts wusste, werden sich schon in irgendeinem kleinen Plattenladen auftreiben lassen.

Übersetzen ist natürlich stark übertrieben. Ich habe längst nicht immer verstanden, was der liebe Doktor vor sich hin murmelt. Manches war sehr assoziativ, immerhin war Lennon mal ein Kunststudent. Und manches war so sehr Working Class Hero, dass ich mich verschämt wegdrehen musste. Also seid bitte nicht sauer. Es ist nur eine Geschichte.

Erster Nachtrag

Wer das kleine Büchlein geschenkt haben möchte, schreibt mir bitte. Ich würde mich freuen.

Zweiter Nachtrag

Es gibt auch eine Playlist zur Erzählung, unter anderem mit einem Kurzfilm.