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es heißt sogar, das Impfzentrum habe inzwischen mehr Impfstoffe als Terminvereinbarungen, und damit nichts weggeworfen werden müsse, könne sich jeder spontan impfen lassen, ohne Termin, aber damit es kein Chaos am Eingang gebe, so wird jedenfalls geredet, werde die Nachricht nur informell verbreitet, durch den Buschfunk, von Mund zu Mund, damit die Ordnung aufrechterhalten bleibe, das alles sei noch nicht offiziell und die Schlange vor der Tür schon so lang genug, also einfach hingehen, aber das habe ich auch nur gehört und weitergesagt, vielleicht ist das ja ein evolutionärer Vorteil für Ostdeutsche, mit dem Mangel umzugehen, Beziehungen zu pflegen, zusammenzuhalten, warum auch nicht


3 Kommentare

  • Interessant. Hier in Hessen können Leute über 60 jetzt einen Termin für AstraZeneca beantragen. Sie kriegen dann in ein bis zwei Wochen einen Terminvorschlag. Ich bin leider noch zu jung. In Frankreich gibt es die App covidliste, in die die Impfzentren ihre überzähligen Impfstoffdosen eintragen. Nach Registration bekommt man eine Mail, wenn eine Dosis frei ist, weil ein Termin geplatzt ist. So werden keine Dosen verschwendet. Wieso gibt es das nicht bei uns? Wegen Datenschutz?

    • Der Datenschutz ist sicher ein Problem, es gibt noch nicht mal ein zentrales Impfregister. Ansonsten macht ja jeder Landkreis, was er will, eine zentrale oder wenigstens landesweite Steuerung gibt es nicht. Deswegen gibt es auch keine transparente Regelungen darüber, wie im übriggebliebenen Dosen umzugehen ist. Seit der Diskussion über die sog. Impfdrängler wagt es niemand, darüber noch zu sprechen, zwischenzeitlich wurde auch Impfstoff weggeworfen, damit es keinen Ärger gibt. Ich habe mich von dem Gedanken verabschiedet, dass dieses Land gut organisiert ist. Das Gesundheitsamt arbeitet auf Papier und schafft es noch nicht einmal, die Quarantäne anzuordnen, geschweige denn, die Kontakte nachzuverfolgen und zu informieren.

  • Nein, gut organisiert ist das nicht. Der Fall spielt ebenfalls in Hessen: Wer sich zentral beim Land zur Impfung anmeldet, bekommt zwei Termine zugeteilt für die beiden Impfungen. Hat er Glück und wird zwischenzeitlich vom Hausarzt geimpft, kann er den einen der beiden Termine nicht zurückgeben und nur noch den zweiten beim Land wahrnehmen. Er muss beide Termine stornieren und darauf hoffen, dass sein Hausarzt zu dem Zeitpunkt, zu dem die zweite Impfung fällig ist, auch den richtigen Impfstoff geliefert bekommt. Darauf hat der niedergelassene Arzt nämlich keinen Einfluss, er muss nehmen, was kommt. Die Patienten wollen aber kein AstraZeneca. Nehmen wir an, ein Patient nimmt Astra, und alle anderen, die einen Impftermin hatten, lehnen an. Dann wird eine Dosis verimpft, und neun werden weggeworfen, denn die haben ein Verfallsdatum. In manchen Impfzentren werden mehr als die Hälfte aller Termine abgesagt, wenn die Leute hören, sie bekämen dort nur AstraZeneca oder gar nichts. Ich bin auch gespannt, wie sich die Stimmung entwickelt, wenn die Jüngeren, die sehr viel heftigere Nebenwirkungen bekommen, geimpft worden sein werden. Die 70-Jährigen kämen angeblich gut zurecht, weil das Immunsystem nicht mehr so aggressiv arbeitet. Als nächstes sind dann die Gesünderen dran.

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