Liebes Tagebuch, heute hat der Arzt den Strömungsgeräuschen in meiner Halsschlagader zugehört.
Schlagwort: Krankheit
Das monatliche Skatturnier hat den Modus umgestellt: Es gibt jetzt Sachpreise — eine Art Präsentkorb, aber in einer Papiertüte. In der letzten Woche habe ich gewonnen (2 x 21 Spiele, 1406 Punkte, 4. Platz): 2 Kabanossi, 1 Rindersalami, 1 Mettwurst, 1 Dose Geflügelpaste, 1 Dose Heringsfilets, 1 Schachtel Éclats de Noisettes und 1 Packung Mangosaft. Es handelt sich ausnahmslos um Lebensmittel, die ich nicht essen soll. Ich habe die Kabanossi, die Kekse und den Saft verbraucht und den Rest verschenkt. Deutsche Skatkultur und gesunde Ernährung sind nicht miteinander vereinbar.
Ich saß zweimal am Vierertisch. Im ersten Durchgang hatte ich nach Skataufnahme in Mittelhand dieses Blatt. Ich drückte Karo Zehn und Pik Zehn und spielte Herz = 50 Punkte. Der Kartengeber durfte kiebitzen und sagte mir hinterher, dass der Grand mit Karo Zehn und Karo Dame gedrückt unverlierbar gewesen wäre = 120 Punkte. Ich bin mir da nicht so sicher, aber mit 70 Punkten mehr hätte ich eine noch größere Tüte bekommen.
In 25 Jahren Arbeit habe ich viele Vorsitzende gehabt. Ich bin mit allen ausgekommen, auch mit dem, der allgemein als schwierig galt und der mir am letzten Tag vor seiner Pensionierung aus heiterem Himmel eine vernichtende Beurteilung schrieb. Ich habe eine gute Erinnerung an ihn. Weißt du, was Peschmerga bedeutet, fragte er mich einmal, ohne die Antwort abzuwarten. Die dem Tod ins Auge geblickt haben. Wir sind beide Peschmerga. Uns kann nichts mehr passieren.