Vor einem Monat hatte er an einem Sonntagnachmittag mit Lawrence einen Spaziergang im Grünen gemacht. Sie waren in den Chilterns gewesen und einige Kilometer nördlich von Henley, unweit von einem Bauernhof, einem Weg gefolgt. Lawrence war vom Pfad abgewichen, um sich das Wrack einer alten Landwirtschaftsmaschine anzusehen. Er trat die hüfthohen Brennnesseln nieder.
„Dad. Komm mal her, und sieh dir das an.“
Er wollte, dass Roland die Zähne eines verrosteten Zahnrades zählte. Es waren vierzehn. Und dann bat er ihn, auch die Zähne an dem größeren, ins kleinere greifenden Zahnrad zu zählen. Fünfundzwanzig.
„Verstehst du? Das sind relative Primzahlen, also teilerfremd.“
„Und das bedeutet?“
„Der einzige gemeinsame Teiler, den sie haben, ist eins. So nutzen die Zahnräder sich gleichmäßig ab.“
— Ian McEwan: Lektionen
Sehr interessant. Zahlenlehre in der Praxis. Immer wieder toll, wenn die Mathematik im realen Leben einen Beitrag leistet. Leider tut sie das gefühlt viel zu selten.