Klagefall

Schlagwort: Musik

Auf den letzten Metern hat mich der Winter eingeholt. Am Dienstag in einer zugigen Bar Mittag gegessen, abends Kratzen im Hals, Mittwochmittag ins Bett, Donnerstag zum Arzt und heute morgen die Fahrt zum Konzert in Berlin abgesagt, weil es immer nur schlechter wurde anstatt besser. Als Kind mochte ich es, krank zu Hause zu sein. Keine Schule, ein Radio im Bett und genug Bücher. Inzwischen ist es anders, vielleicht weil ich nicht mehr diesen unendlichen Berg Lebenszeit vor mir haben wie mit zehn Jahren oder so.

Gerade spielt Leif Vollebekk im Lido in Kreuzberg. Da wollte ich mit E. und S. sein, so wie vor drei Jahren.

Immerhin versuche ich ein paar Rückstände aufzuholen und arbeite mich durch Perry Rhodan und Sneaky Pete, solange mich die Kopfschmerzen lassen.

Morgen gehe ich nochmal zum Arzt. Hoffentlich kein viraler Infekt, sondern etwas, wogegen Antibiotika helfen. Keine Lust auf Kranksein.

I’m just gonna I’m just gonna close my eyes / Rest is as good as sleep

I found out the violinist, Charlie, also had synesthesia and it was so easy to talk with her about music.

Wenn das so gemeint ist, dass Leif Vollebekk selbst Synästhet ist, erklärt es ein wenig seine Musik. Heute wurde der zweite Song seines neuen Albums veröffentlicht. Im Frühjahr kommt er nach Europa und ich freue mich schon darauf.

Als wir auf der Abschlussfeier der Klasse im Mensarestaurant dann einfach »Ein Hauch von Frühling« aus der Tasche holten und auf den Plattenteller legten und unsere Eltern erst verdutzt guckten (Krug war nicht direkt verboten, aber in den Westen gegangen, abgehauen, also nicht verboten, wurde aber nicht mehr gespielt, immerhin war Günther Fischer aber dageblieben, so etwas in der Art, wer wusste das schon so genau), erst guckten und dann zu uns auf die Tanzfläche kamen (Wenn’s draußen grün wird, fällt mir nur noch Liebe ein / Es kommt über mich und bricht mir das Herz) und alle grinsten und tanzten und der Klassenlehrer auch grinste und ganz langsam den Kopf schüttelte.