Seit drei Wochen stehe ich jeden Morgen um halb sieben auf und lasse die Bauarbeiter ins Haus. Nach dem Sonnenaufgang schleiche ich mich müde ins Büro, um ihnen nicht im Weg zu sein und um dem Lärm aus dem Baustellenradio zu entgehen. Seit drei Wochen lege ich mich jeden Nachmittag hin, um den verlorenen Schlaf wieder einzufangen. Jeden Tag kosten mich die Bauarbeiter ein Vermögen, viel mehr Geld, als ich jemals verdienen könnte. Jeden Tag erfinden sie neue Dinge, die im Haus gemacht werden müssen. Inzwischen glaube ich, dass die Baustelle ein Teil meines Lebens geworden ist. Sie wird niemals fertig sein. Bald werde ich zur Bank gehen und um neuen Kredit bitten müssen und wenn ich die Zinsen dafür auch nicht mehr bezahlen kann, wird die Bank das Haus versteigern lassen. Dann werde ich ausziehen und ein Feldbett im Büro aufstellen, während die Bauarbeiter in einer unendlichen Frühstückspause an meinem alten Küchentisch sitzen und lachend ihre Stundenzettel ausfüllen.
Schlagwort: Haus
Ich habe mich von meinem Schachserver abgemeldet. Ganz still und leise, Account gelöscht. Ich war elf Jahre dort, ein paar hundert Partien gespielt, Turniere organisiert und Mannschaftskämpfe, einen kleinen Club. Nette Leute, ich mochte die Seite sehr und ich würde dort noch sein, wenn sie…