Im Traum sind wir unterwegs nach Schweden zu einer Fahrradtour. Wir sitzen auf einer Holzbank in einer leeren Wartehalle mit gekacheltem Fußboden. Die Laternen am Hafenbecken scheinen durch die verschlierten Fenster. Ein Fischerkahn soll uns über die Ostsee bringen, die Fahrräder im Bug. Wir wollen nur eine Strecke mit dem Rad fahren und ich überlege, ob wir den Schwung des plötzlichen Entschlusses nutzen und in Trelleborg und mit der schonischen Ebene beginnen sollten oder ob wir besser zuerst mit dem Zug nach Kiruna fahren und dann das Gebirge hinunter statt hinauf. Aber das könnten wir noch während der Überfahrt klären, die lang genug werden würde. Als es losgehen soll, finde ich den Fahrradschlüssel nicht. Er ist in meiner Jacke, die nicht mehr da ist, gestohlen vielleicht. Das Schloss könnten wir zerschneiden, der Schiffseigner hat Werkzeug genug. Aber ohne die Jacke wird es kalt werden auf dem Schiff in dieser Januarnacht. Doch wie gering ist dieses Problem angesichts der bevorstehenden Reise, wir sind ja nicht trainiert und haben nichts weiter vorbereitet, gerade einmal, dass wir die Räder und die Jacken mitgenommen haben.
Taoteba
Manchmal, abends, wenn ich zu müde zum Schlafen bin, gehe ich in diesen ständig wachsenden Ameisenhaufen aus Babylon, der niemals fertig wird, und übersetze zehn, zwanzig Sätze (aber schreibe niemals welche hinzu) und mache das Gebrabbel doch nur noch größer und träume davon, etwas beigetragen zu haben, zu der Verständigung der Völker.
Rückblicke und so
Er wollte auch so ein Fazit schreiben, weil das die großen Blogger jetzt alle machten. Er hatte sich deshalb extra seine Tweets in eine Datei kopiert und stellte beim Aussortieren fest, dass er das ganze Jahr lang nur über Groschenhefte, Fußball und das Wetter geschrieben hatte. So wie ein alter Mann.
[Seine Tweets redigieren, als würden sie in eine Werkausgabe eingehen]