Seit drei Wochen stehe ich jeden Morgen um halb sieben auf und lasse die Bauarbeiter ins Haus. Nach dem Sonnenaufgang schleiche ich mich müde ins Büro, um ihnen nicht im Weg zu sein und um dem Lärm aus dem Baustellenradio zu entgehen. Seit drei Wochen lege ich mich jeden Nachmittag hin, um den verlorenen Schlaf wieder einzufangen. Jeden Tag kosten mich die Bauarbeiter ein Vermögen, viel mehr Geld, als ich jemals verdienen könnte. Jeden Tag erfinden sie neue Dinge, die im Haus gemacht werden müssen. Inzwischen glaube ich, dass die Baustelle ein Teil meines Lebens geworden ist. Sie wird niemals fertig sein. Bald werde ich zur Bank gehen und um neuen Kredit bitten müssen und wenn ich die Zinsen dafür auch nicht mehr bezahlen kann, wird die Bank das Haus versteigern lassen. Dann werde ich ausziehen und ein Feldbett im Büro aufstellen, während die Bauarbeiter in einer unendlichen Frühstückspause an meinem alten Küchentisch sitzen und lachend ihre Stundenzettel ausfüllen.
Kategorie: Notizen
Abendlicht auf Bornholm
Nach über zwei Stunden mit mostly schwerer Kost kam Robert Smith noch einmal auf die Bühne, sagte
Here is a handful that’s gonna send you home happy
und verwandelte The Cure für sieben Songs zurück in eine Popband aus den achtziger Jahren. Ich habe selten ein so entspanntes, fröhliches, glückliches Konzertpublikum erlebt wie gestern Abend. Um halb zwölf schlichen wir müde aus der riesigen Halle.