Kategorie: Notizen

Dies Theorem, daß die Kindheit ein Urkontinent sei. Wir versuchen uns zu erinnern an das früheste Bild, das wir haben.

Ich habe nur wenig Erinnerungen an meine frühe Kindheit in Karow in Mecklenburg. Im Ort kreuzten sich mehrere Eisenbahnlinien. Ich stehe auf der Rückbank unseres Autos und warte darauf, dass die Schranken vor uns endlich aufgehen. Aber das älteste Bild, das ich vor Augen habe, ist eine Kindergartenbaracke im Wald. Ich sitze im Schlafanzug in einem weiß lackierten Metallgitterbett, es muss also während des Mittagsschlafs sein. Ich erinnere mich an den langgestreckten Raum. Mein Bett steht direkt rechts neben der Tür an der Wand und diese Tür geht auf und ein Mann in einem roten Mantel kommt herein, von dem ich später erfahre, dass es der Weihnachtsmann ist. Der Schreck hat das erste Foto in meinem Kopf belichtet. Ich weiß nicht, ob es echt ist.

— via Walle Sayer

Hamburg, vom Balkon der Elbphilharmonie gesehen

Dirk Hesse. Der Eiskeller. Der Autor hat ein Buch für seine Tochter geschrieben, eine Mischung aus Märchen, Fantasy und (unverkennbar) Dark, die gut funktioniert. Die Sprache ist sauber und durchdacht, die Story geradlinig und spannend. Die Geschichte spielt in zwei Welten, die durch dieses bezaubernde Lied miteinander verbunden werden. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen und dann ins Internet Archive gestellt, beides passiert nicht oft.