Ich lese seit Tagen einen sehr langen Text, der nur deshalb so lang und schwer lesbar geschrieben wurde, um mich möglichst lange Zeit vom Lesen abzuhalten. Danach werde ich mehrere Tage lang einen eigenen Text über diesen Text schreiben. Meinen Text wird außer mir niemand lesen. Aus alledem wird in der Lebenswirklichkeit nichts weiter folgen. Das ist meine Arbeit.
Kategorie: Notizen
Dirk Hesse: Die Lehrerin. Dystopien funktionieren am besten, wenn sie die Gegenwart nur ein bisschen weiterdrehen und so ist es auch hier. Die Dörfer leiden an der Erderwärmung und aufgegebener Infrastruktur, der Staat weicht vor der Kriminalität in der Städten zurück, Sicherheit wird in abgeschlossenen Zonen kommerzialisiert und ansonsten den religiösen Bewegungen überlassen. All das wird aber nur skizziert und angedeutet. Den Kern des Romans bildet die Geschichte einer Frau, die in dieser Welt trotzdem soziale Bindungen eingeht und schließlich mitten im Wald eine Schule eröffnet. Am Ende wird das ihr Leben retten. Ich hoffe auf eine Fortsetzung.
Herr Ackerbau weist auf das Vintage Obscura Radio hin. Der Stream wird (händisch) aus einem Subreddit generiert, in dem jeder Nutzer Songs vorschlagen kann, die älter als 25 Jahre sind und auf Youtube weniger als 30.000 Views haben. Vintage und obskur eben. Auf diese Art und Weise entsteht der Eindruck, einer Radiostation aus einem parallelen Universum zuzuhören. Die Musik kommt einem bekannt vor, ist aber zugleich merkwürdig fremd. Wie eine winzige Frequenzverschiebung, ein Störgefühl.