Theresia Enzensberger. Auf See. Große Erwartungen an dieses Buch (die Rezensionen versprachen eine Dystopie auf einer künstlichen Ostseeinsel, der Roman stand auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis), die leider alle enttäuscht wurden. Das Buch kämpft einen politischen Kampf gegen den sog. Neoliberalismus, der vielleicht vor zehn Jahren aktuell war, aber ein ideologiegetriebener Text bleibt vor allem flach und langweilig und ohne Poesie und literarischen Zauber. Am traurigsten fand ich die eingeschobenen Passagen voller Buchwissen und selbst diese sind vermutlich einseitig gefärbt, die neokolonialistisch gedeutete Geschichte von Nauru war es jedenfalls.
Autor: Stefan
Vor einem Monat hatte er an einem Sonntagnachmittag mit Lawrence einen Spaziergang im Grünen gemacht. Sie waren in den Chilterns gewesen und einige Kilometer nördlich von Henley, unweit von einem Bauernhof, einem Weg gefolgt. Lawrence war vom Pfad abgewichen, um sich das Wrack einer alten Landwirtschaftsmaschine anzusehen. Er trat die hüfthohen Brennnesseln nieder.
„Dad. Komm mal her, und sieh dir das an.“
Er wollte, dass Roland die Zähne eines verrosteten Zahnrades zählte. Es waren vierzehn. Und dann bat er ihn, auch die Zähne an dem größeren, ins kleinere greifenden Zahnrad zu zählen. Fünfundzwanzig.
„Verstehst du? Das sind relative Primzahlen, also teilerfremd.“
„Und das bedeutet?“
„Der einzige gemeinsame Teiler, den sie haben, ist eins. So nutzen die Zahnräder sich gleichmäßig ab.“
— Ian McEwan: Lektionen
Ein schöner Anblick, mein zweiter Grand Ouvert überhaupt, leider währte die Freude online nicht allzu lange: Spiel angesagt, Karten aufgedeckt, schon ging es weiter. Da ich das digitale Blatt nicht an die Wand hängen kann, wird es hier dem Medium entsprechend dokumentiert (Mittelhand: SkatTT, Hinterhand: zorro).