Als er einmal ohne anzuklopfen nachbarschaftlich in ihr Zimmer gekommen war (damals wohnten sie und ihr Mann im ersten Stock des gemeinsamen Hauses, zusammen mit allen Stationsangestellten, erst später zogen sie in ein eigenes Ziegelhaus in der Nähe) und sie in einer winzigen flachen Schüssel stehen sah, in einer Hand einen Krug, mit der anderen hielt sie ihre Haare hoch, und die hereinscheinende Sonne sie durchleuchtete und er ganz deutlich ihr vogelgleich flatterndes Herz erkannte, die dunstig-massive Leber, die durchsichtige silberne Glocke der Harnblase, die hellblauen Knochen, die im rosa Gelee ihres Leibes schwammen — „Wanja?!“ –, da hatte er begriffen, dass er fliehen musste. Und war geflohen.
— Juri Nuida: Nulluhrzug