Vor der Rückfahrt aus Hannover steht plötzlich Egon Bahr neben mir auf dem Bahnsteig. Jemand, der auch öfter in der Zeitung ist, rollt seine Koffer. Sie stehen mit einer blauen Nil in den Händen neben dem Raucherbereich, gerade noch nah genug dran, um die Regeln zu akzeptieren, gerade schon weit genug weg, um sie zu übertreten. Ein kleiner gebückter alter Mann und sein Assistent. Sie reden über die Rede des Kandidaten und ich höre ihnen zu.
Der halbe SPD-Parteitag ist auf dem Bahnsteig. Sie haben gerade etwas entschieden, was die anderen schon für sie entschieden hatten und wollen jetzt weg aus diesem steingewordenen sozialdemokratischen Traum aus den siebziger Jahren und zurück in ihre Wohnungen und Büros in der neuen Mitte von Berlin. Gleich werden sie im ICE sitzen, mit ihren grauen Wollmänteln, mit ihren iPhones, mit der zusammengerollten Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, die Delegiertenkarte noch an die Hemdtasche geklammert und darüber nachdenken, an welcher Stelle sie abgekommen sind vom Weg zur klassenlosen Gesellschaft.