Das Schöne am Älterwerden ist, dass ich nicht mehr so sehr auf Kleidung achten muss. Bei dieser Frage ist der Druck raus. Wir reden jetzt mehr über Krankheiten und solche Sachen und darüber, dass man die Treppen vorsichtig heruntergehen sollte.
Mit Pullovern mache ich das schon länger. Das liegt auch ein bisschen daran, dass ich eine ähnliche Konfektionsgröße wie mein Vater habe und ab und zu etwas von seinen Stücken für mich abfällt. Ich mag Pullover mit komischen Aufdrucken, seltsamen Mustern oder bunten Streifen. Hauptsache, sie sind groß genug und passen irgendwie über den Kopf, die Schultern und über meinen Bauch.
Bei Sandalen ist es jetzt auch so. Ich hatte meine Sandalen mit dem ergonomischen Fußbett zu Hause vergessen und lief deshalb im Juli durch die vielen Schuhläden von Göteborg City auf der Suche nach neuen. Vor der Tür zum Kaufhaus stand wirklich ein schlaksiger Junge mit Gitarre und sang »13« von Håkan Hellström und die schwedischen Mädchen drehten sich nach ihm um. Im Laden roch es leicht nach Schuhkrem und nach Staub. In einer Kiste hatten sie unglaublich hässliche Sandalen mit einer flachen Sohle und einem Riemen aus einer wahrscheinlich atmungsaktiven Substanz, die mit Kunstleder und Jeansapplikationen überzogen war. Ich war glücklich.
Als Nächstes brauche ich eine Handgelenktasche und einen Rückspiegel für mein Fahrrad.