Schlagwort: Kleidung

#224

Ich habe einen Pullover, der mir passt. Er hat eine angenehm unauffällige Farbe, knistert nicht und kommt aus China. Mein Kopf geht gut durch die Öffnung, die Ärmel sind lang genug, mein Bauch ist bedeckt und meine Schultern finden darin ausreichend Platz. Ich kann den Pullover leider nicht mehr in der Öffentlichkeit tragen. Er ist an mehreren Stellen gerissen und an den Ellenbogen durchgescheuert. Es gibt das Modell auch nicht mehr zu kaufen. Ab und zu bestelle ich im Internet Pullover, die so ähnlich oder sogar identisch aussehen, aber dann nicht richtig passen. Ich hätte damals gleich eine größere Nachbestellung aufgeben müssen, als ich damit so glücklich war. Bei den Schuhen auch. Schuhe sind wahrscheinlich noch wichtiger als Pullover. Wenn man etwas gefunden hat, das einem passt, muss man sich bevorraten. Seit einigen Wochen trage ich den Pullover auch beim Schlafen, in diesen kalten Nächten. Solange ich den Pullover anhabe, kann mir nichts passieren.

#105

Ich hatte zu Hause meine Mütze vergessen und mir auf Bornholm eine neue gekauft und die habe ich dann auf Bornholm vergessen und nun ist alles wie am Anfang.

Hausschuhe

Das Schöne am Älterwerden ist, dass ich nicht mehr so sehr auf Kleidung achten muss. Bei dieser Frage ist der Druck raus. Wir reden jetzt mehr über Krankheiten und solche Sachen und darüber, dass man die Treppen vorsichtig heruntergehen sollte.

Mit Pullovern mache ich das schon länger. Das liegt auch ein bisschen daran, dass ich eine ähnliche Konfektionsgröße wie mein Vater habe und ab und zu etwas von seinen Stücken für mich abfällt. Ich mag Pullover mit komischen Aufdrucken, seltsamen Mustern oder bunten Streifen. Hauptsache, sie sind groß genug und passen irgendwie über den Kopf, die Schultern und über meinen Bauch.

Bei Sandalen ist es jetzt auch so. Ich hatte meine Sandalen mit dem ergonomischen Fußbett zu Hause vergessen und lief deshalb im Juli durch die vielen Schuhläden von Göteborg City auf der Suche nach neuen. Vor der Tür zum Kaufhaus stand wirklich ein schlaksiger Junge mit Gitarre und sang »13« von Håkan Hellström und die schwedischen Mädchen drehten sich nach ihm um. Im Laden roch es leicht nach Schuhkrem und nach Staub. In einer Kiste hatten sie unglaublich hässliche Sandalen mit einer flachen Sohle und einem Riemen aus einer wahrscheinlich atmungsaktiven Substanz, die mit Kunstleder und Jeansapplikationen überzogen war. Ich war glücklich.

Als Nächstes brauche ich eine Handgelenktasche und einen Rückspiegel für mein Fahrrad.