Klagefall

Kurzmitteilungen

In einem ungeheizten, fast leeren Kinosaal Arrival gesehen und positiv überrascht worden. Der Film findet schöne Bilder für Zeitphänomene und Außerirdische gleichermaßen und entgeht der Sentimentalitätsfalle bei der tragischen Familiengeschichte, anhand derer die Story ausgebreitet wird. Passend auch, dass das zusammengelegte Puzzle am Ende nicht gezeigt wird. Auf das terroristische Einsprengsel im Raumschiff hätte ich verzichten können, aber das war bei Contact auch schon so. Überhaupt bleiben der Anteil an Military angenehm klein und das Erzähltempo ruhig. Wenig Futurismus, die Protagonisten hocken in einem zugigen Zelt und fahren mit einer klapprigen Hebebühne in das UFO.

Am Ende sind alle beim Abspann sitzengeblieben und haben der Filmmusik zugehört. Ich werde mir mal das Buch von Ted Chiang besorgen.

Social-Media-Kanäle als Hintergrundgeräusche verstehen, ein paar Wortfetzen vor dem offenen Fenster, so wie man Leuten auf der Straße beim Vorbeifahren zuwinkt, so wie man abends die Zimmertür angelehnt lässt, damit das Kind hört, dass jemand im Haus ist.

Die alte Frau, die hinter einem winzigen Tisch auf dem Barther Marktplatz stand, dort vor der Stadtbibliothek, und Obst und Gemüse aus ihrem Garten feilbot, die mir einen großen Apfel verkaufte mit einer rauen, trockenen Schale, den sie abwog auf einer Tafelwaage, auf der einen Seite der Apfel und auf der anderen Seite die Gewichte, der Apfel kostete nur Pfennige und sie gab mir mit so großem Ernst auf die Mark heraus, meinem Taschengeld für die Woche, dass ich mich noch heute daran erinnern kann.