Klagefall

Kurzmitteilungen

Als wir auf der Abschlussfeier der Klasse im Mensarestaurant dann einfach »Ein Hauch von Frühling« aus der Tasche holten und auf den Plattenteller legten und unsere Eltern erst verdutzt guckten (Krug war nicht direkt verboten, aber in den Westen gegangen, abgehauen, also nicht verboten, wurde aber nicht mehr gespielt, immerhin war Günther Fischer aber dageblieben, so etwas in der Art, wer wusste das schon so genau), erst guckten und dann zu uns auf die Tanzfläche kamen (Wenn’s draußen grün wird, fällt mir nur noch Liebe ein / Es kommt über mich und bricht mir das Herz) und alle grinsten und tanzten und der Klassenlehrer auch grinste und ganz langsam den Kopf schüttelte.

Sprachen in der Reihenfolge des Erstkontaktes

1) Russisch: War mal ganz gut, ich konnte auf der Straße Alltagskommunikation betreiben und russische Schachzeitungen lesen. Leider vollkommen verschüttet. Würde ich gern reaktivieren, um Новая Газета und Новый мир lesen zu können.
2) Englisch: Kann ich auf Mickey-Mouse-Niveau. Ausreichend, um Cricket-Übertragungen zu verfolgen. Serien gucke ich vollkommen uncool in der synchronisierten Fassung.
3) Französisch: Mochte ich nie und habe ich komplett vergessen.
4) Schwedisch: Wahrscheinlich meine beste Sprache, aber zu wenig Praxis, wird schlechter.
5) Isländisch: Ich liebe die Phonetik, kann die Namen isländischer Fußballspieler aussprechen und blättere ab und zu noch versonnen in meiner Grammatik. Leider unlernbar.
6) toki pona: Ist keine Sprache, sondern eine Meditationsübung.
7) Spanisch: Wegen La Palma einen Vier-Wochen-Sprachkurs gekauft, aber ich überlege, ob nicht ersatzweise
8) Interlingua: ein sinnvolles Plansprachenkonzept ist.

Nachtrag

Unsichtbares Stöckchen. Libralop hat seine Sprachgeschichte auch aufgeschrieben.

In der Nacht zogen wieder die besoffenen Burschenschaftler (ich weiß immer nicht, ob eine Turnerschaft auch eine Burschenschaft ist, aber besoffen waren sie auf jeden Fall) laut singend an unserem Haus vorbei. Das Lied der Deutschen, alle Strophen. Erst hatten wir eine Hymne mit einem schönen Text, den man gar nicht singen durfte. Jetzt haben wir eine Hymne mit einem Text, den man höchstens zur Hälfte singen sollte. Bei der nächsten Hymne sollte man besser auf diese Sachen achten.