Ein paar kurze und neunmalkluge Anmerkungen zu Ronsens/Foer/Schach
Schach in der Literatur ist ein trübes Kapitel und ich möchte gar nicht wissen, wie es aussieht, wenn es um Fachsprache bei einem Thema geht, das noch abseitiger ist. Immerhin nichts gegen Übersetzer/innen: auch originalsprachliche literarische Texte sind häufig nicht besser. Aber dass game hier eben nicht Spiel ist, sondern Partie (vgl. die Schachpartie oder eine Partie Schach spielen; das Schachspiel ist dagegen ein Gattungsbegriff), finde ich nicht gerade fernliegend. Und Patt ist nicht triste Zugwiederholung, sondern eine Situation, in der man trotz Zugrecht keine Figur mehr bewegen kann – und die bei Dame anders als beim westlichen Schach Partieverlust bedeutet, was wiederum vollkommen sinnwidrig wäre, wenn beide Seiten zuvor optimal spielen, was ja angeblich ganz leicht sein soll.
Geschäftsidee: Ein Büro aufmachen, das Schachstellen in Manuskripten auf korrekte Terminologie überprüft und damit reich werden. Lass ich mir gleich mal patentieren.
PS: Was ist eigentlich passiert, dass Dame inzwischen so in der Versenkung verschwunden ist? Als ich Kind war, war das noch ein beliebtes Brettspiel. Aber wahrscheinlich verschwinden Brettspiele ohnehin.