Klagefall

Kurzmitteilungen

Ein paar kurze und neunmalkluge Anmerkungen zu Ronsens/Foer/Schach

Schach in der Literatur ist ein trübes Kapitel und ich möchte gar nicht wissen, wie es aussieht, wenn es um Fachsprache bei einem Thema geht, das noch abseitiger ist. Immerhin nichts gegen Übersetzer/innen: auch originalsprachliche literarische Texte sind häufig nicht besser. Aber dass game hier eben nicht Spiel ist, sondern Partie (vgl. die Schachpartie oder eine Partie Schach spielen; das Schachspiel ist dagegen ein Gattungsbegriff), finde ich nicht gerade fernliegend. Und Patt ist nicht triste Zugwiederholung, sondern eine Situation, in der man trotz Zugrecht keine Figur mehr bewegen kann – und die bei Dame anders als beim westlichen Schach Partieverlust bedeutet, was wiederum vollkommen sinnwidrig wäre, wenn beide Seiten zuvor optimal spielen, was ja angeblich ganz leicht sein soll.

Geschäftsidee: Ein Büro aufmachen, das Schachstellen in Manuskripten auf korrekte Terminologie überprüft und damit reich werden. Lass ich mir gleich mal patentieren.

PS: Was ist eigentlich passiert, dass Dame inzwischen so in der Versenkung verschwunden ist? Als ich Kind war, war das noch ein beliebtes Brettspiel. Aber wahrscheinlich verschwinden Brettspiele ohnehin.

Kälteeinbruch mit einem eisigen Nordostwind, der den Fluss in den Stadthafen drückt.

Heute morgen reden sie im Radio über txt.fyi. Dort könnte ich mich verstecken.

Am Nachmittag eine Hungerattacke, weil ich müde bin und weil mir kalt ist.

Gegen Morgen träume ich, dass wir umgezogen sind. Die Wohnung ist eine Mischung aus den Wohnungen in der Langen Straße und der Falladastraße und dem Haus am Ryck, das A. gerade baut. Ein unübersichtlicher Altbau mit großen Flügeltüren und langen Fluren. Aus dem Fenster sieht man einen steinigen, schmalen Ostseestrand, der schwarz von Menschen ist. Einerseits ist es schön, direkt am Meer zu wohnen , wir können zu Fuß ans Wasser gehen. Andererseits denke ich an die nächtlichen Strandpartys vor meinem Fenster. E. macht ein paar Besorgungen und ich treffe plötzlich die Nachbarn, die in unserer Küche sitzen und essen. Die Wohnung habe lange leergestanden und bei ihnen sei es sehr eng, daher würden sie ein paar Zimmer bei uns mitbenutzen. Ich versuche vergeblich, sie rauszuwerfen oder ihnen wenigstens den Schlüssel abzunehmen. Warum sollten sie das ändern, wir hätten doch trotzdem noch genug Platz? Als sie endlich gegangen sind, treffe ich U., der offenbar auch in der Wohnung lebt. Er bewohne die Zimmer zur Straße raus, damit habe der Vermieter Sondereigentum gebildet. Wir sollten uns nicht stören lassen, er sei viel unterwegs. Weil es durch die Balkontür reinregnet, ist das Parkett aufgequollen, so dass wir unser Bett mitten ins Zimmer rücken müssen. Aufgewacht.