Ein sehr berührender Text von Thomas Gsella über den Unfalltod seiner Schwester und seiner Nichte. Die Fakten sind lange bekannt: Geschwindigkeitsbegrenzungen führen zu weniger Verkehrsunfällen. Politisch scheint das aber nicht umsetzbar. Jede Gesellschaft braucht anarchistische Freiräume, leider hat Deutschland sich dafür die Autobahnen ausgesucht.
Kurzmitteilungen
Drei Fundstücke aus der Umlaufmappe
1) Caspar/Neubauer: »Ich mach‘ mir die Welt, wie sie mir gefällt« – »Reichsbürger« in der real existierenden Bundesrepublik (LKV 2017, 1)
Reinhard Neubauer ist wirklich sehr unterhaltsam (ich habe den mal in einer Fortbildungsveranstaltung gesehen), aber das hat Astrid Lindgren nicht verdient. Der Vorgängeraufsatz hieß übrigens »Durchs wilde Absurdistan«. Das Thema ist inzwischen ziemlich ernst, worauf die Autoren auch hinweisen.
2) Fuchs: Besprechung zu: Bergmann: Versinkende Inselstaaten. Auswirkungen des Klimawandels auf die Staatlichkeit kleiner Inselstaaten (DVBl. 2017, 238)
Völkerrechtlich setzen Staaten herkömmlich Staatsgebiet, Staatsvolk und Staatsgewalt voraus. Was passiert mit der Staatlichkeit, wenn ein Staat buchstäblich untergeht? Die Autorin schlägt vor, für diese Fälle ein neues Völkerrechtssubjekt zu schaffen: die entterritorialisierten souveränen Personenverbände. Das wird die Reichsbürger auch interessieren.
3) Bickenbach: Kampf gegen eine Hydra – Rechtliche Mittel gegen Rechtsextremismus (DVBl. 2017, 149)
Der Aufsatz ist noch vor dem NPD-Urteil des Bundesverfassungsgerichts entstanden und stellt das Konzept der wehrhaften Demokratie im Allgemeinen und im konkreten Gesetzesvollzug dar. Den Bezug auf die Hydra-Gestalt finde ich übertrieben, gleichwohl hat das Bundesverfassungsgericht meines Erachtens seine (exekutive) Aufgabe nicht gemacht.
Auf den letzten Metern hat mich der Winter eingeholt. Am Dienstag in einer zugigen Bar Mittag gegessen, abends Kratzen im Hals, Mittwochmittag ins Bett, Donnerstag zum Arzt und heute morgen die Fahrt zum Konzert in Berlin abgesagt, weil es immer nur schlechter wurde anstatt besser. Als Kind mochte ich es, krank zu Hause zu sein. Keine Schule, ein Radio im Bett und genug Bücher. Inzwischen ist es anders, vielleicht weil ich nicht mehr diesen unendlichen Berg Lebenszeit vor mir haben wie mit zehn Jahren oder so.
Gerade spielt Leif Vollebekk im Lido in Kreuzberg. Da wollte ich mit E. und S. sein, so wie vor drei Jahren.
Immerhin versuche ich ein paar Rückstände aufzuholen und arbeite mich durch Perry Rhodan und Sneaky Pete, solange mich die Kopfschmerzen lassen.
Morgen gehe ich nochmal zum Arzt. Hoffentlich kein viraler Infekt, sondern etwas, wogegen Antibiotika helfen. Keine Lust auf Kranksein.
I’m just gonna I’m just gonna close my eyes / Rest is as good as sleep