Klagefall

Kurzmitteilungen

Martin Lindner stellte gestern auf Constantin Seibts Erdogan. Trump. Brexit. Eine hauchdünne Mehrheit genügt und ein Land kippt die Frage:

Und nach welchem seltsamen soziologischen Naturgesetz ergeben sich immer diese 51:49-Polarisierungen (oder auch noch 55:45)?

Das finde ich interessant. Demokraten vs. Republikaner, Tories vs. Labour, Hofer vs. van der Bellen: Die Liste ließe sich verlängern. Spontane These: Jede Seite verändert die eigene politische Wunschvorstellung (im Sinne der Maximalforderung oder reinen Lehre) nur genau soweit in Richtung einer Kompromisslinie, bis sie gerade so mehrheitsfähig erscheint. Das kann politische Aussagen und Bündnisse von Akteuren gleichermaßen beinhalten. Eine sichere strukturelle Mehrheit ist dagegen schwer zu erzielen, weil die andere Seite genauso handelt und soweit nötig in das eigene Lager vordringen will. Das führt tendenziell zu engen Ergebnissen.

Setzt immer voraus, dass es sich um eine Entweder-Oder-Situation handelt: Stichwahl, Volksabstimmung, Mehrheitswahlrecht. Womit auch ein wesentliches Argument gegen direkte Demokratie genannt ist – die wenigsten politischen Probleme lassen sich gut über ja/nein lösen.

Sommerregen –
Ohne Schuhe in
den Fahrradkeller

Über den alten/neuen Schachserver wieder mit Makruk in Verbindung gekommen und das erste Mal überhaupt ein paar Partien gespielt. Natürlich gleich noch Anfängerglück, das hat das Schicksal so eingerichtet, damit man kleben bleibt. Ich sollte diese ganzen Schachvarianten allmählich systematisieren. Das Problem, wenn man mehrere ähnliche Spiele spielt: keines richtig können und alle miteinander durcheinanderbringen. Für mein Schach ist das wahrscheinlich nicht gut. Andererseits nervt dieser Imperialismus des westlichen Schachs. Historisch gesehen ist das nur eine kürzlich mit einer seltsamen Regelmodernisierung gepimpte Variation, die sich jetzt daran macht, alle anderen regionalen Spielarten auf dem Globus auszurotten. Wie so eine invasive Art.