Mit einem Kollegen zu Ryan Adams ins Tempodrom. Kannte ich kaum, war aber kein Problem. Wenn es ein richtiger Musiker ist, kann man auch unvorbereitet hingehen und einfach zuhören, der Rest ergibt sich schon von selbst. Kann singen und Gitarre spielen. Ist ein richtiger Musiker.
Kurzmitteilungen
In der Muckibude ein hagerer schwarzer Junge, wahrscheinlich aus Somalia oder Eritrea. Er geht die Geräte von vorn nach hinten durch und steht jetzt etwas ratlos vor einer Macker-Maschine, mit der man dafür sorgen kann, dass die Oberarme nicht mehr in ein normales T-Shirt passen. Der Junge fragt mich, ob ich wisse, wie das Ding funktioniert. Ich weiß es nicht und wir versuchen zusammen, der Mechanik auf den Grund zu gehen (offenbar muss man die beiden Hebel nach vorn drücken, so wie die Riemen zu den Gewichten laufen, aber in welcher Richtung sitzt man eigentlich?). Wir kommen nicht weiter, er verabschiedet sich und sagt im Weggehen halblaut tack. Er muss aus Schweden sein, so wie er diese Floskel internalisiert hat. Die Schweden bedanken sich andauernd. Integration erfolgreich abgeschlossen.
Europa Report ist ein kleiner, ruhiger Science-Fiction-Film im Guckkastenformat. In einer nahen Zukunft fliegt eine bemannte Forschungsmission auf der Suche nach außerirdischem Leben zum Jupitermond Europa, unter dessen Eiskruste Wasser vermutet wird. Die Geschichte spielt fast vollständig im Inneren des engen Raumschiffs und setzt sich aus den (zum Teil korrumpierten und asynchron wiedergegebenen) Aufzeichnungen der Bord- und Helmkameras zusammen. Schon der schwermütige Mikael Nyqvist (sein Rollenname klingt wie ein symbolistischer Dichter: Andrei Blok) rechtfertigt den Film. Man ahnt, worauf es hinausläuft, aber die Freude über den Fund eines Einzellers im Gesicht der Meeresbiologin zu sehen, ist es wert.