Klagefall

Kurzmitteilungen

Wenn ich darüber nachdenke, was mich am Fußball faszinierte, war es nicht das Spiel selbst. Das Spiel ist vergleichsweise kurz, nicht besonders komplex und nur selten spannend oder schön. Faszinierend war, was neben dem Spiel passierte: die Erwartung, die Vorbereitung, die Fahrt zum Stadion, der Platz, die Stufen, die Tribüne, das Singen, die anderen Zuschauer, das Geschrei, die Erleichterung danach oder die Verzweiflung und die Fahrt zurück, die Nachbesprechung. Allmählich entstand die Erkenntnis, dass es auf Dauer nicht gesund für mich ist, meine Stimmung an das Abschneiden einer Fußballmannschaft zu binden, auf die mich Herkunft, Wohnort oder plötzliche Liebe geworfen hatten. Seitdem geht es besser. Es muss so etwas wie Freundschaft sein oder Sympathie oder Interesse, und nicht bedingungslose Treue.

– Kommentar zu Libralop Hulot

Was schön war

1) Mit dem Fahrrad aus Wieck frischen Brathering holen. Brathering essen.

2) Im Pommerschen Landesmuseum das Alice Hernqvist Kvintett hören. Ich bin sehr dankbar, dass hier der Nordische Klang ist.

3) Eine Kugel Safran-Kardamom, eine Kugel Schokolade-Schafskäse.

4) Yorkshire gewinnt gegen Essex nach 50 all out im ersten Innings. Ich muss unbedingt mal zum County Cricket, solange es das noch gibt.

Recht unerwartet begegnete mir heute in der Gerichtsbibliothek ein brauchbares Lebensmotto. Law is poetry.

– aus: Stöber: Zwangsversteigerungsgesetz, 21. Auflage 2016, § 91 Anm. 4.6