Schlagwort: Pink Floyd

Vier Tage, Anfang Juni

Beim Arzt wegen der Formulare für die Reiserücktrittsversicherung und er fragte mich, wie es mir denn jetzt ginge und ich sagte, das werde wohl noch ein paar Wochen dauern, bis es wieder wie vorher sei und er sagte: hoffentlich.

Bei der Beerdigung eines Freundes eine Rede gehalten. Ich war mir nicht sicher, ob ich das schaffen würde, aber als ich für den zweiten Satz einen langen Anlauf genommen hatte und meine Stimme tatsächlich zurückgekommen war, funktionierte es. Ich habe eigentlich keine Sorgen, vor einer Menschenmenge zu reden, aber das war nicht das Problem. Das Problem war ich selbst. Wir saßen unter den alten Bäumen auf dem Dorfriedhof, die Vögel, von allem unbeeindruckt, sangen die ganze Zeit weiter. Am Ende lief High Hopes, es ging endlos. Wir hatten unsere eigene Glocke.

Mit A. in Berlin bei den Pet Shop Boys. Als das Licht ausging und die Musik anfing, standen alle um uns herum auf und gingen nach vorn an die Bühne und das machten wir auch. Wir waren in einer riesigen Halle, aber Neil Tennant und Chris Lowe standen zehn Meter von uns entfernt, als wären wir in einem Club. Vor lauter Glück hatte ich Tränen in den Augen.

Nach der Wahl saßen noch wir draußen vor dem türkischen Imbiss und haben etwas gegessen. Die Stadt war ganz leer, alle waren am Strand.

Musik

… als wir an diesem Juniabend aus unserem Aufgang in der Kräpeliner Wende in das Studentenwohnheim im Ernst-Thälmann-Ring hinübergingen, quer über den Parkplatz, als wir an den Sprelacart-Tischen im Klubraum saßen und Pink Floyds Wish You Were Here hörten, als wir jede Note von David Gilmours Gitarre mitsingen konnten, als der Student die Songtexte mit Schreibmaschine abgeschrieben und die Originalplatte mit dem Originalcover und den Originalfotos auf der Innenhülle abfotografiert hatte und als er das jetzt alles als Dia auf das Laken an der Wand projizierte und es eine so ungeheure Bedeutung für uns hatte …