Schlagwort: Lieblingsplatz

Saltholmen

Willst du eine wirklich schöne Stelle wissen? Einen schönen Platz auf der Erde? Ja? Dann verrate ich dir jetzt etwas.

Wenn du mal in Göteborg bist … was immer eine gute Idee ist, vor allem im Sommer … wenn du also mal in Göteborg bist und dir die Stadt vielleicht zu anstrengend wird, kannst du einfach in die Straßenbahn mit der Nummer 11 einsteigen und bis zur letzten Haltestelle fahren. Mit einer der blauen rumpelnden Straßenbahnen durch Göteborg zu fahren, ist überhaupt eine schöne Möglichkeit, sich die Stadt in Ruhe anzusehen.

Die Straßenbahn fährt mühsam einen großen Berg hoch und danach werden die Häuser an der Straße immer kleiner. Jetzt bist du fast da. Du kannst die letzte Haltestelle nicht verpassen, die Straßenbahn fährt hier in einen Kreisel und dreht wieder um. Alle greifen ihre Picknickkörbe und Rucksäcke und steigen aus. Du läufst einfach hinterher. Wenn du ein Stückchen weiter in Fahrtrichtung gehst, siehst du schon ein Schild, auf dem in großen blauen Buchstaben SKÄRGÅRDSBÅTAR geschrieben steht. Kurz davor ist auf der rechten Seite der Bäckerwagen von Bosses Bageri: Wenn du es nicht sehr eilig hast, halte da an.

Saltholmen ist wie ein Bahnhof, nur ohne Dach und mit Schiffen. Ein perfekter Ort also. Von hier aus fahren die Boote zu den Inseln im Schärengarten ab. Es gibt Linien, einen Fahrplan und sogar sechs Bahnsteige. Auf den Boden sind mit gelber Farbe Wege gemalt, damit sich die Leute beim Ein- und Aussteigen nicht gegenseitig über den Haufen laufen. Viele Schweden halten sich daran.

Es ist schön, hier auf einer Bank zu sitzen, auf den Hafen zu sehen und auf sein Boot zu warten. Und dabei langsam die Sachen aus dem Bäckerauto aufzuessen.

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Roque de los Muchachos

Willst du eine wirklich schöne Stelle wissen? Einen schönen Platz auf der Erde? Ja? Dann verrate ich dir jetzt etwas.

Wenn du mal im Atlantik bist, zwischen Afrika und Amerika und du zur Insel La Palma kommst, musst du aussteigen und auf den Roque de los Muchachos fahren. Das ist spanisch und heißt »Felsen der Jungs«, aber Mädchen dürfen dort natürlich auch hin. Hauptsache, du bist schwindelfrei. Der Felsen liegt nämlich über zweitausendvierhundert Meter hoch über dem Meeresspiegel und die Straße dorthin schlängelt sich ganz lange am Berg hinauf. Am besten guckst du nicht zur Seite, sondern nur nach vorn, damit dir nicht schlecht wird. Wenn ihr durch die Wolken hindurchgefahren seid, habt ihr es fast geschafft.

Oben auf dem Berg stehen eine Menge große Sternwarten. Weil die Luft hier ganz klar ist und kein künstliches Licht dabei stört, kann man nachts besonders gut die Sterne und Planeten am Himmel beobachten. Das dürfen aber nur die Astronomen, die hier auch wohnen, alle anderen müssen abends wieder wegfahren. Ihr könnt den Berg ja auf der anderen Seite hinunterfahren, dann ist es nicht so langweilig.

Wenn ihr also oben angekommen seid, kannst du aussteigen und einen schmalen Weg in die Caldera de Taburiente hineingehen. Das ist ein riesiger Vulkankrater mitten auf der Insel. Zum Glück ist der Vulkan schon erloschen. Wenn du dich traust, kannst du nach dem kleinen Rastplatz noch ein Stückchen bis zu einer Aussichtsplattform weiterlaufen, die hinter einem Felsen liegt. Ich war dort ganz allein und habe mich ganz klein gefühlt, weil das Tal vor mir so groß und so schön war. Aber pass gut auf und guck ab und zu auf deine Füße, damit du immer auf dem Weg bleibst!

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Brännö

Willst du eine wirklich schöne Stelle wissen? Einen schönen Platz auf der Erde? Ja? Dann verrate ich dir jetzt etwas.

Der Platz liegt auf einer Insel bei Göteborg. Die Insel heißt Brännö, du musst also mit dem Schiff dahin fahren, was schon mal eine feine Sache ist. Am besten fährst du nach Brännö Husvik im Süden der Insel, steigst aus und läufst dann immer den Weg entlang Richtung Norden. Erst geht es ein bisschen bergauf, dann kommt auf der rechten Seite ein Laden, in dem du Eis kaufen kannst und wenn du neben der Straße eine alte Schiffswerft siehst, bist du schon fast dort. Auf einmal stehen da ganz viele Fahrräder herum und dann bist du in Brännö Rödsten. Hier fährt das Schiff ab, mit dem du wieder nach Göteborg kommst.

Eigentlich sieht der Platz gar nicht so besonders aus. Da sind ein paar wacklige Bänke, auf die man sich setzen und warten kann und eine alte Holzbude, in der es komisch riecht. Nebenan stehen die Container, in die man seinen Müll reinschmeißt. Aber setz dich lieber auf den Poller, an dem die Boote festmachen können oder auf die Kaimauer. Auf der rechten Seite siehst du die Insel Asperö mit ihren kleinen Häuschen und auf der linken Seite Rivö, wo nur ein paar Schafe wohnen. Und zwischen diesen Inseln wird langsam das Schiff größer, mit dem du gleich losfahren wirst. Du kannst es nicht verpassen, es legt erst noch in Asperö an und wenn es ganz ruhig ist, hörst du von dort die Ansage der Schiffsleute über das Wasser hinweg: Asperö Norra. Da hast du schon die halbe schwedische Aussprache gelernt: das scharfe S und das rollende R und wenn du es richtig schwer haben willst, musst du noch nach Sjumansholmen fahren und aufpassen, wie die Leute das aussprechen.

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