Ich habe meinen Account bei SchemingMind reaktiviert, allein schon, weil es auf eine angenehme Weise distinguiert ist, eine Website nach einem Zitat von Arthur Conan Doyle zu benennen.

Amberley excelled at chess – one mark, Watson, of a scheming mind.

Vor allem ist es die einzige Seite, die ich kenne, auf der man Schatrandsch (das persische Schach) spielen kann. Jetzt bin ich auf der Suche nach Gegnern und Literatur. Hier ist schon mal eine Partie mit einem sehr ästhetischen Mattbild. Es ist ein sehr langsames Spiel aus der Zeit, als Dame (Fers) und Läufer (Alfil) noch keine langschrittigen Figuren waren (und es im chinesischen Schach noch immer nicht sind). Immerhin ist der Begriff der Tabija im modernen Schach inzwischen wieder geläufig, ein seltenes Beispiel von schachhistorischem Bewusstsein.

Palmsonntag

In unserem Wohnzimmer hängt eine Lithografie von Otto Dix, die den Einzug von Jesus in Jerusalem zeigt.

Aber du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm, und reitet auf einem Esel und auf einem jungen Füllen der Eselin.

Es könnte eine triumphale Szene sein. Doch es sieht anders aus. Jesus, ein Sitzriese, klammert sich mit den Beinen an das viel zu kleine Tier. Im Hintergrund stehen die Menschen vor einer Häuserreihe, schwenken Palmzweige und jubeln. Ihre Gesichter sind Fratzen, kaum mehr als offene Münder. Ganz anders die stillen Gesichter von Esel und Reiter. Jesus wendet den Blick ab. Er weiß, was kommen wird.

Versuche mich an ein paar schwedische Blogs zu erinnern, die ich früher mal gelesen habe. Auf dem Fahrrad fällt mir plötzlich Notiser från en ö ein, was so ziemlich der beste Name ist, den ich mir für ein Blog vorstellen kann. Hier lief die Seite bis 2004 und ein Verweis führt mich zu einer Adresse, die mir bekannt vorkommt, aber nicht mehr funktioniert. Die WayBackMachine weiß, dass das Blog dort bis 2009 als Notiser från en resande lief, danach verliert sich die Spur.