Autor: Stefan

Auf Brännö bei Göteborg

Ingela Strandberg: Drei Gedichte

Hör darauf
wie sich alles vermischt
Es knackt aus jeder Himmelsrichtung
Der Riss im Fundament
wird größer
Man hört ihn schon lange
doch nicht alles was kaputt geht
lässt sich reparieren

–––

Mein neuer teurer Mantel
ist mit weißer Seide gefüttert
und kämpft mit dem Wind auf meinem Weg
Ich bin ausgekleidet wie ein Sarg
Im Traum spricht die Katze mit mir
durch das Leuchtfeuer
Sie sagt es gibt ein Licht
nördlich der Dunkelheit

–––

Nie war ich glücklicher
als ich im Wasser vor Subbe fyr
den hellen Weg des Heringsschwarms querte
Das brausende Meer
führte mich
Unter mir der Tod über mir die Sterne

Übersetzt nach Ingela Strandberg: Nio dikter (Balder 1/2024). Subbe fyr ist ein Leuchtturm an der schwedischen Westküste.

In 25 Jahren Arbeit habe ich viele Vorsitzende gehabt. Ich bin mit allen ausgekommen, auch mit dem, der allgemein als schwierig galt und der mir am letzten Tag vor seiner Pensionierung aus heiterem Himmel eine vernichtende Beurteilung schrieb. Ich habe eine gute Erinnerung an ihn. Weißt du, was Peschmerga bedeutet, fragte er mich einmal, ohne die Antwort abzuwarten. Die dem Tod ins Auge geblickt haben. Wir sind beide Peschmerga. Uns kann nichts mehr passieren.