Autor: admin

Musik

… als wir an diesem Juniabend aus unserem Aufgang in der Kräpeliner Wende in das Studentenwohnheim im Ernst-Thälmann-Ring hinübergingen, quer über den Parkplatz, als wir an den Sprelacart-Tischen im Klubraum saßen und Pink Floyds Wish You Were Here hörten, als wir jede Note von David Gilmours Gitarre mitsingen konnten, als der Student die Songtexte mit Schreibmaschine abgeschrieben und die Originalplatte mit dem Originalcover und den Originalfotos auf der Innenhülle abfotografiert hatte und als er das jetzt alles als Dia auf das Laken an der Wand projizierte und es eine so ungeheure Bedeutung für uns hatte …

Lichter

Am zweiten Weihnachtsabend fahren wir ans Meer. Der Mond ist fast voll und leuchtet auf der schwarzen Ostsee, wir werfen Schatten auf den Strand. Nur die Befeuerung der Leuchttürme von Kloster und Gedser und der Windräder von Baltic 1 weist darauf hin, dass wir uns nicht in einem Gemälde aus dem 19. Jahrhundert befinden. Auf dem Heimweg durch den Freesenbruch läuft ein Hirsch über die Straße. Life in the Woods. Seine Augen reflektieren die Autoscheinwerfer, er wendet den Kopf ab.

Schöne Wörter: Tumult, Habenichts, Gemeingut, alltohoop.

Auf verlassenen Blogs kommentieren, wie durch eine aufgegebene Wohnung zu laufen und über die Möbel zu fassen. Intruder in the Dust. Weblogs werden das nächste große Ding in diesem Ding hier.

Die Dinge sortieren. Unwichtige Dinge tun. Wichtige Dinge nicht tun. Mit dem Sortieren aufhören.

»Wolkenlesen« ist eins von den Büchern, von denen sogar das Belegexemplar verloren ging.

Ob der Verrisse kaum noch ins Kino gewagt und dann viel Gefallen an »Cloud Atlas« gefunden. Es ist ein Abenteuerfilm.

Wer hat das Meer mit Türen verschlossen, da es herausbrach wie aus Mutterleib, da ich’s mit Wolken kleidete und in Dunkel einwickelte wie in Windeln, da ich ihm den Lauf brach mit meinem Damm und setzte ihm Riegel und Türen und sprach: »Bis hierher sollst du kommen und nicht weiter; hier sollen sich legen deine stolzen Wellen!« (Hiob 38, 9)