Monat: März 2017

#033

Auf den letzten Metern hat mich der Winter eingeholt. Am Dienstag in einer zugigen Bar Mittag gegessen, abends Kratzen im Hals, Mittwochmittag ins Bett, Donnerstag zum Arzt und heute morgen die Fahrt zum Konzert in Berlin abgesagt, weil es immer nur schlechter wurde anstatt besser. Als Kind mochte ich es, krank zu Hause zu sein. Keine Schule, ein Radio im Bett und genug Bücher. Inzwischen ist es anders, vielleicht weil ich nicht mehr diesen unendlichen Berg Lebenszeit vor mir haben wie mit zehn Jahren oder so.

Gerade spielt Leif Vollebekk im Lido in Kreuzberg. Da wollte ich mit E. und S. sein, so wie vor drei Jahren.

Immerhin versuche ich ein paar Rückstände aufzuholen und arbeite mich durch Perry Rhodan und Sneaky Pete, solange mich die Kopfschmerzen lassen.

Morgen gehe ich nochmal zum Arzt. Hoffentlich kein viraler Infekt, sondern etwas, wogegen Antibiotika helfen. Keine Lust auf Kranksein.

I’m just gonna I’m just gonna close my eyes / Rest is as good as sleep

#032

Ein paar kurze und neunmalkluge Anmerkungen zu Ronsens/Foer/Schach

Schach in der Literatur ist ein trübes Kapitel und ich möchte gar nicht wissen, wie es aussieht, wenn es um Fachsprache bei einem Thema geht, das noch abseitiger ist. Immerhin nichts gegen Übersetzer/innen: auch originalsprachliche literarische Texte sind häufig nicht besser. Aber dass game hier eben nicht Spiel ist, sondern Partie (vgl. die Schachpartie oder eine Partie Schach spielen; das Schachspiel ist dagegen ein Gattungsbegriff), finde ich nicht gerade fernliegend. Und Patt ist nicht triste Zugwiederholung, sondern eine Situation, in der man trotz Zugrecht keine Figur mehr bewegen kann – und die bei Dame anders als beim westlichen Schach Partieverlust bedeutet, was wiederum vollkommen sinnwidrig wäre, wenn beide Seiten zuvor optimal spielen, was ja angeblich ganz leicht sein soll.

Geschäftsidee: Ein Büro aufmachen, das Schachstellen in Manuskripten auf korrekte Terminologie überprüft und damit reich werden. Lass ich mir gleich mal patentieren.

PS: Was ist eigentlich passiert, dass Dame inzwischen so in der Versenkung verschwunden ist? Als ich Kind war, war das noch ein beliebtes Brettspiel. Aber wahrscheinlich verschwinden Brettspiele ohnehin.

#031

Kälteeinbruch mit einem eisigen Nordostwind, der den Fluss in den Stadthafen drückt.

Heute morgen reden sie im Radio über txt.fyi. Dort könnte ich mich verstecken.

Am Nachmittag eine Hungerattacke, weil ich müde bin und weil mir kalt ist.