Monat: November 2018

#104

Auf dem Karl-Marx-Platz steht seit einiger Zeit ein Kunstwürfel, der in der Dunkelheit eines Novembernachmittags wie ein verirrtes Raumschiff leuchtet. Gerade wird dort eine Installation von Krzysztof Sikorski gezeigt, die Europa heißt. Europa lebt davon, dass wir miteinander sprechen, uns unterscheiden und respektieren, schreibt er. Das klingt etwas pathetisch, denke ich, aber gilt wohl für alle, die sich an einen Tisch setzen und gemeinsam etwas essen wollen.

#103

Dame scheint aufgehört zu haben. Als Kind habe ich noch Dame gespielt. Die Steine waren in jeder Spielesammlung, dazu gab es ein Brett aus Pappe, auf der einen Seite Dame, auf der anderen Mühle. Alle konnten Dame spielen, die Regeln sind ja bemerkenswert simpel (was nichts bedeuten muss: Go hat noch einfachere Regeln und ist das schwierigste Spiel der Welt).

In Wirklichkeit sind die Dame-Regeln auch gar nicht simpel, sondern bei globaler Betrachtung eher chaotisch. Es gibt, die beiden Begriffe draughts und checkers deuten es schon an, jede Menge unterschiedlicher Varianten: Dürfen die Steine auch rückwärts schlagen? Darf die Dame nur ein Feld weit ziehen oder so weit sie will? Muss sie direkt hinter dem geschlagenen Stein landen? Wird ein Stein unterwegs verwandelt, wenn er in einer Schlagfolge die gegnerische Grundreihe erreicht und sofort (rückwärts) weiterschlägt? Muss man den Zug wählen, der die meisten Steine schlägt? Und wie groß ist das Brett überhaupt?

Eine Recherche in meinem Bücherregal ergab eine einzige Quelle zum Damespiel (siehe oben) und die kann ich inzwischen nur noch eingeschränkt verwenden:

Die deutsche Variante ist nämlich ausgestorben.

#102

Heute kam [1] eine dicke Box mit dem remasterten White Album. Ich hatte ein bisschen überlegt, ob ich die Esher Demos dazu wirklich brauche, aber ja, richtige Entscheidung, wunderbare Aufnahmen.

[1] Mit der Post. Ich hätte gern einen Plattenladen in der Stadt, doch leider.

Nachtrag

Wald und Höhle erzählt hier mit Musikerohren seine eigene Albumgeschichte.