Monat: August 2015

Gedser

S. hatte auf der Hinfahrt nach Lund den Cache an der Autobahnraststätte nicht gefunden, Dänemark war weiterhin nicht geloggt. Auf der Rückfahrt plante R. daher eine Stunde in Gedser ein. Die Dose an der Kirche war schnell gefunden (Magnetismus), den Cache am Geologischen Museum gaben wir nach 20 Minuten did not found (wahrscheinlich die leere Bohrung im Feldstein auf dem Hof), die Kiste am Søndre Blvd. war dann ganz leicht (Trampelpfad). Die Fähre fuhr auf dem Horizont so langsam in Richtung Hafen, dass wir kurz überlegten, noch einmal zum Museum zurückzukehren. Das machen wir aber beim nächsten Mal. Dann gehen wir auch ins Toldcaféen (wahrscheinlich hyggelig) oder in den Havnekroen (wahrscheinlich auch).

Ich war ein bisschen mit Dänemark versöhnt, als die Sonne vor meinen Füßen auf die Ostsee schien. Wer weiß, vielleicht ist sogar Nykøbing eine schöne Stadt. Das wäre eine Tagestour.

(Ich müsste auch mal die Geschichte von Paloma recherchieren. Neunziger Jahren, analog, alles verschollen.)

Trelleborg, Rostock


Die Valengallerian ist am Samstagabend fast leer, nur vor dem ICA im Erdgeschoss sind die Rollläden noch nicht heruntergelassen. Als wir von der Kasse kommen, ruft mir der Wachmann etwas zu, aber ich verstehe nicht, was er sagen will. Er lacht, ich lache auch. Die Shoppingmall kann abgeschlossen werden.

Trelleborg ist an diesem Abend ein Transitraum. Auf den Straßen sind nur noch ein paar deutsche Touristen unterwegs, die auf die Nachtfähre warten und die letzten Kronen in einer Pizzeria und im ICA ausgeben, so wie wir. Noch im fremden Land, aber schon ein bisschen zurück im eigenen, im Hafen liegt ein deutsches Schiff, die Sachen in der ICA-Tüte sind für das Frühstück zu Hause. Im Fährterminal wird wie selbstverständlich deutsch gesprochen. Alle warten, alle machen Abschiedsfotos.

Den Mann, der mit zwei weißen Terriern unterwegs ist, die er in einem mit Fähnchen geschmückten Kinderfahrradanhänger vor sich herschiebt, haben wir schon im Bus von Malmö getroffen. Er ist aufgeregt, läuft umher und spricht jeden an, den er sieht. Irgendwie muss er es geschafft haben, schon vor dem regulären Terminalbus auf das Schiff zu kommen. Wir sehen ihn erst am Morgen wieder, als er rufend und gestikulierend den Anhänger vor allen Bussen, Lastkraftwagen, Autos und Fahrrädern die Auffahrt zur Fähre herunterschiebt.

In der Kabine rauscht die Klimaanlage. Den Ventilator im Bad verstopfe ich mit einem Handtuch. Zur nächsten Überfahrt muss ich eine Filzmatte und Klebeband mitnehmen.

Erfahrene Passagiere sind daran zu erkennen, dass sie zum letztmöglichen Zeitpunkt am Ausstiegspunkt auf Deck erscheinen, weil sie die Wege auf dem Schiff (bis zur violetten Treppe durchgehen) und die Dauer des Anlegemanövers (Drehen im Hafen) schon kennen.

Im Rostocker Hafen rekonstruiert sich die abendliche Gemeinschaft aus dem Terminal beim Warten auf den Stadtbus. Ich bin etwas erleichtert, als der Mann mit den Hunden in Lütten Klein mit der S-Bahn in Richtung Warnemünde weiterfährt.